„Was ist Heimat?“, fragt die Buchmesse in diesem Jahr. Mit Heimat verbindet jeder Mensch etwas anderes, weil sie etwas sehr Persönliches ist. Für die einen ist Heimat vielleicht ein Ort der Kindheit, das eigene Zuhause, ein religiöses Fest oder Musik. Für die anderen mag Heimat dort sein, wo vertraute Menschen, Eltern, Familie oder Freunde sind. Aber sicherlich ist für alle Heimat ein Gefühl der Geborgenheit, Zugehörigkeit und Sicherheit.
Eine Heimat zu haben, ist nicht selbstverständlich. Zum Beispiel sind noch nie so viele Menschen weltweit auf der Flucht gewesen wie heute. Auch in unserem Land suchen Geflüchtete Sicherheit, wünschen sich Geborgenheit und möchten sich zugehörig fühlen. Das trifft auch zu auf alle, die einst in unser Land eingewandert sind, und ihre Kinder und Enkel, die hier aufwachsen. Heute hat jede und jeder Vierte in Deutschland eine familiäre Einwanderungsgeschichte, davon sind zwei Drittel selber eingewandert. In der Bundesregierung arbeite ich daran, dass alle unser Land selbstverständlich als Heimat erleben und fühlen können.
Deshalb bin ich den Veranstaltenden der Buchmesse dankbar für ihr großes Engagement und das diesjährige Motto. Die Frage „Was ist Heimat?“ schenkt nicht nur jenen mehr Aufmerksamkeit, die ihre Heimat verlassen haben oder mussten. Die Frage lässt uns alle, nämlich die Aufnahmegesellschaft, nachspüren, was Menschen aufgegeben haben und wieder aufbauen möchten. Und sie lädt zum Nachdenken darüber ein, wie Heimat von den Beziehungen in einer Gesellschaft geprägt ist und wir somit alle daran beteiligt sind.
Ich wünsche der 13. Bonner Buchmesse Migration viel Erfolg und allen Besucherinnen und Besuchern eine spannende Zeit auf der Messe mit neuen Erkenntnissen und anregenden Diskussionen!