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Und sie zündeten das Wasser an
November 17 @ 13:30 – 14:45
Lesung
Sonntag, 17.11.2024
13:30-14:45 Uhr
Großer Saal
In seinem Werk „Und sie zündeten das Wasser an“ führt uns der Autor Haydar Beltan auf eine historische und unendlich traurige Reise in das in Anatolien gelegene Dersim der 1930er Jahre. Beltan schildert eine schreckliche Tragödie, die nichts anderes ist als eine ethnische Säuberung, ein Völkermord.
Haydar Beltan ist es auf eindrucksvolle Weise gelungen, eine mitreißende Geschichte zu erzählen, ohne dabei Dersim und seine Menschen aus ihrem damaligen Alltagsleben herauszulösen. Er schafft es, dem Leser den unbeugsamen Geist der Berge Dersims zu vermitteln.
Dieses Werk ist auch ein beachtenswertes Beispiel für erzählerische Kunst. So gelingt es dem Autor, dichterisch zu erzählen, ohne dabei in Anachronismen zu verfallen oder den Faden von Authentizität und Historizität zu verlieren.
Haydar Beltan wurde 1961 in Dersim (Tunceli) in der Türkei geboren. Im Jahr 1980 verließ er seine Heimat und lebte viele Jahre in Deutschland als politischer Flüchtling. Er arbeitete als Kulturredakteur und Herausgeber bei Kultur- und Literaturzeitschriften. Im Jahr 1992 wurde er bei einer Einreise in die Türkei festgenommen und war etwa ein Jahr lang inhaftiert. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ließ er sich in Dersim nieder und war gesellschaftspolitisch aktiv. Heute lebt Haydar Beltan in Mainz.